Dem Land Tirol die Treue – Appell an die „Jungen und jung gebliebenen“!
Kunst im Vomperloch 2009
Den Beitrag „Dem Land Tirol die Treue“ habe ich vor allem für „euch Jungen“ geschrieben. Als Appell, euch aktiv an Gemeinde-, Landes- und Bundespolitik zu beteiligen und euch intensiv einzumischen. Denn dort wird eure Zukunft festgelegt und ihr seid dabei und könnt mit gestalten – oder eben nicht und werdet gestaltet.
Ihr seid es, die in Zukunft unseren sensiblen Lebens- und Wirtschaftsraum im Herz der Alpen bewirtschaften werdet. Ihr fehlt heute vielfach im politischen Geschehen. Es reicht nicht, dass ihr euch zurücklehnt und dem Irrglauben hingebt „da kann man eh nichts machen“ (glaubt ihr, mit dieser Haltung hätte ich jemals den Weg auf die Autobahn gefunden?). Es reicht nicht, dass ihr eure eigenen Interessen an Jungpolitiker im Landtag delegiert, die nie eine einzige produktive Stunde in einem Betrieb gearbeitet haben, die nie einen Lehrling angestellt haben und die sich nie darum sorgen mussten, woher am 1. der Lohn, das Gehalt, das Milch- oder Pflegegeld, die Pension oder die Kinderbeihilfe bis ins „hohe Alter“ kommen.
Die Staatseinnahmen sinken, die Staatsausgaben steigen und die Verteilungskämpfe werden härter.
Da sollt ihr sehr aufmerksam sein, denn wer heute verschuldet, hinterlässt euch den Schuldenrucksack; wer heute falsche Maßnahmen setzt, hinterlässt euch die Folgen. Das macht mir und allen, die mit mir seit vielen Jahren positiv für diese Heimat arbeiten, große Sorgen.
Mit dem „Land Tirol die Treue“ soll keine isolierte Insellösung gefordert werden. Es sollen euch Möglichkeiten aufgezeigt werden, von unseren Ansätzen und unserer Erfahrung zu profitieren und mit uns eure Zukunft positiv zu
gestalten – auch, unsere Fehler nicht zu wiederholen. Soll Anstoß für euch sein, in einem immer mehr auf schnellen Profit und schnellen Konsum zu Lasten anderer ausgerichteten Umfeld eure eigenen Grundwerte neu zu definieren und euch auf das Wesentliche zu konzentrieren. In einem intakten Gebirgsraum, wo wir die „Grenzen des Wachstums“ zu respektieren haben und wo wir nicht durch Dummheit oder Gier genau die Äste absägen, auf denen wir sitzen. Allein mit den bereits abgesägten Ästen könnten wir sehr, sehr lange heizen.
Die „Gelebte Bürgerpolitik“ ist eure Chance, die neuen Herausforderungen zu bewältigen und die Irrwege der Maßlosigkeit und Respektlosigkeit im Umgang mit unseren begrenzten Rohstoffen zu verlassen. Nützt diese Chance, darum bitte ich euch im 23. Jahr meines positiven Engagements für Mensch, Natur und Lebensraum rund um den Brenner – auf der Straße oder im Landtag. Es ist unsere gemeinsame Heimat – wir haben sie nur ein einziges Mal.
Fritz Gurgiser, im Februar 2010
Download: Appell an die "Jung und jung gebliebenen"